Was verrät das Arbeitszeugnis in seinen Geheimcodes?
Beim Wechsel zu einer neuen Arbeitsstelle hat in Deutschland das Arbeitszeugnis nach wie vor eine große Bedeutung. Insbesondere, wenn der Bewerber nur wenige Dokumente zu seiner Qualifikation vorlegen kann. Es hat immer einen recht ähnlichen, strengen Aufbau und es werden häufig die gleichen Begriffe benutzt. Die Regel ist, dem Beurteilten keine negativen Statements in die Beurteilung zu schreiben. Um dennoch eine eindeutige Wertung zu geben, benutzt man "Phrasen", die eine Art Geheimcode sind und einem Ranking gleich kommen.
Hier ein Beispiel, wie diese Phrasen in deutsche Schulnoten übersetzt werden können:
So kann im Zeugnis stehen “ Herr Fuchs erfüllte seine Aufgaben...”
“... stets zur vollsten Zufriedenheit.” bedeutet: Note 1 (sehr gut)
“... stets zur vollen Zufriedenheit.” bedeutet: Note 2 (gut)
“... zur vollen Zufriedenheit.” bedeutet: Note 3 (befriedigend)
“... zur Zufriedenheit.” bedeutet: Note 4 (ausreichend)
“... im Großen und Ganzen zu unserer Zufriedenheit.” bedeutet: Note 5 (mangelhaft)
“... und er hat sich bemüht.” bedeutet: Note 6 (ungenügend)
Spätestens wenn ein Bewerber eine der beiden letzten Formulierungen im Arbeitszeugnis stehen hat, sollte er sich sehr gute Begründungen überlegen, warum es beim letzten Arbeitgeber nicht gut funktioniert hat.
Das Arbeitszeugnis hat insgesamt viele Fallstricke und Klippen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Schlussformel. Darauf gehen wir in der nächsten Ausgabe unsere Newsletter (Juni 2021) ein.
Wir wünschen viel Erfolg im neuen Unternehmen und viel Freude bei der Arbeit!
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Viel Spaß beim Lesen!
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