Recruiting- und Bewerbungstrends 2022 | das sollten Sie wissen
Auch in diesem Jahr wird der Trend zur Digitalisierung im Bewerbungsprozess ungebremst weiter gehen. Neue Bewerbungsmuster, neue Bewerbungswege, neue Apps, neue Anbieter. Die grundlegenden Anforderungen an die Bewerber und Wünsche an die Arbeitgeber bleiben jedoch weitgehend die gleichen. Mehr darüber nachfolgend in den aufgezeigten Trends.
Trend 1: Am Ball bleiben
Nahezu alle, die heutzutage in einem Bewerbungsprozess stecken, berichten über das gleiche Phänomen: attraktive Jobangebote, schnelle Bewerbung online, Zeitdruck. Und dann: Funkstille. Die persönliche Reaktion des Jobanbieters auf die Bewerbung lässt auf sich warten. So mancher Bewerber beginnt dabei an der Ernsthaftigkeit einer Ausschreibung zu zweifeln oder muss annehmen in einer Bewerberflut untergegangen zu sein.
Wer ernsthaft an einem Bewerber oder einem Job interessiert ist, der sollte jetzt dennoch am Ball bleiben. Das zahlt sich heute aus mehr denn je. Für Bewerber wie für Unternehmen. Dabei kommt diesem "am Ball bleiben" einer Vorsortierung gleich. Als Bewerber:in muss ich mich dann fragen: Was bedeutet diese Erfahrung für meine nächsten Bewerbungsschritte?
Trend 2: Masse kommt häufig vor Qualität
Entgegen früher, als eine teure Stellenanzeige im Printmedium Standard war, können heute Firmen ihre Stellenangebote sehr breit, auf vielen Kanälen und zu günstigen Konditionen platzieren. Damit wird das Ziel erreicht, so viele Bewerber wie möglich anzulocken. Tatsächlich werden dann viele Unternehmen mit Bewerbungen geradezu überschwemmt und man setzt KI-gestützte Methoden ein, um geeignete Bewerber aus der Masse heraus zu fischen.
Für Bewerber bedeutet das, sich sehr genau mit den Stellenanforderungen auseinander zu setzen und nur bei leidenschaftlichem Interesse für den Job viel Mühe in eine realistische, wahrheitsgemäße Bewerbung zu investieren. Der Match von eigenem Profil und den Stellenanforderungen muss ein Maximum sein.
Auf der anderen Seite funktionieren die digitalisierten Prozesse natürlich nur so gut, wie die Stellenanforderungen und -angebote auf Unternehmerseite realistisch und dem Jobmarkt angepasst geschrieben sind. Sonst ist Frust auf beiden Seiten angesagt.
Spricht man mit Bewerbern, die oftmals schon Dutzende von Bewerbungen losgeschickt haben, hört man immer wieder den Vorwurf "die Firma meldet sich nicht einmal". Das legt den Verdacht nahe, dass Digitalisierung nicht unbedingt auch Beschleunigung bedeutet und auf eine kurzfristige persönliche Rückmeldung eines Personalers legt ein Bewerber jedoch sehr großen Wert und nur so fühlt er sich ernst genommen.
Fazit: Wer bei der KI-Vorsortierung schon rausfällt, sollte sich überlegen, ob der Job wirklich der Richtige gewesen wäre.
Trend 3: Lebenslauf im Zentrum
"Anschreiben braucht man keines mehr". Das hört man mittlerweile immer öfter. In der Tat wird das Anschreiben von den Personalern häufig nur überflogen und alles Wissenswerte aus dem Lebenslauf herausgelesen.
Wenn sich entgegen dem Trend doch jemand dafür interessiert ob und wie Bewerber:innen in nur wenigen Zeilen sich selbst als Person wie auch mit Kompetenzen, Erfahrungen und Softskills vorstellen, ist der im Vorteil, der sich die Mühe eines überzeugenden Anschreibens gemacht hat.
Die Alleinstellungsmerkmale und das Interesse an einem Job lassen sich im Anschreiben ebenfalls gut darstellen.
Wird jedoch bewusst nur ein detaillierter Lebenslauf gefordert, ist auf eine präzise Wiedergabe der knappen Jobbeschreibungen, Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Erfolge umso stärker zu achten. Hier sollte es für Bewerber:innen tabu sein die früheren Jobs zu schönen.
Trend 4: Spezialisierung ist Trumpf
In der IT-Branche ist es mittlerweile üblich, dass Spezialisten ihre Jobangebote international und weltweit auf den einschlägigen Portalen finden und sich auch weltweit bewerben, ganz unabhängig vom eigenen Standort bzw. Wohnort.
Auch bei anderen Jobs, die ausschließlich Online und im Home-Office stattfinden sollten Jobsucher mit Expertenwissen sich nicht davor scheuen von vorne herein den eigenen Wohnort als Ausschlusskriterium zu sehen. Sich schnell wandelnde Arbeits- und Anwesenheitsformen halten in immer mehr Branchen Einzug.
Trend 5: Virtuelles Allerorten
Vorstellung per Video-Post, Bewerbungsgespräche über Video-Call oder Assessments in virtuellen Räumen: Immer häufiger nimmt man sogar bei Einstellungsgesprächen social distancing in Kauf, um Kosten und Zeit zu sparen. Damit erfahren der Auftritt, das Verhalten und die Erfahrung der Kandidaten:innen wie auch der Personaler eine ganz neue Herausforderung, den die Risiken einer falschen oder unvollständigen Beurteilung sind größer geworden. Einmal mehr gilt, dass Bewerber:innen sich für das virtuelle Bewerbungsgespräch mit dem Leitsatz vorbereiten sollten "Wenn ich Chef wäre, würde ich mich einstellen, so wie ich mich hier präsentiere“.
Verweise: Wollen Sie sich weiter einlesen, was Hip und was Flop ist bei den aktuellen Bewerbungstrends? Dazu die Artikel:
Wir wünschen viel Erfolg im neuen Unternehmen und viel Freude bei der Arbeit!
Weitere Tipps finden Sie im Buch "Business Etikette in Deutschland".
Viel Spaß beim Lesen!
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